… sondern nur Terroristen, Gewaltbereite und Verbrecher! Wer das Anliegen dieser militanten Provokateure dadurch aufgreift, dass er deren Rechtsbruch als ‚Religionskrieg‘ bezeichnet, hat die Zusammenhänge nicht verstanden (oder versteht nicht, sich richtig auszudrücken).
Keine legitimierte Institution der christlichen oder der islamischen Religion führt in unseren Tagen Krieg. Als Christen und als Muslime, die im engen Kontakt miteinander stehen und religiöse und gesellschaftspolitische Meinungen austauschen und Initiative ergreifen, distanzieren wir uns von jeder Gewalt in jedweder Form. Als Christen und Muslime im Dialog weisen wir auch von uns, dass ein Religionskrieg geführt wird. Den Idioten[i], die einen Religionskrieg für sich beanspruchen, sollte auch sprachlich nicht gefolgt werden. Diese Leute sind Minderheiten, sie vertreten weder Muslime noch Christen, sondern nur ihre eigene in die Irre geleitete Meinung.
„Wir dürfen uns – auch thematisch – nicht von diesen radikalen Menschen vereinnahmen und uns nicht von ihnen unsere Agenda bestimmen lassen“, sagt Rüstü Aslandur, Vorsitzender des ‚Deutschsprachiger Muslimkreis Karlsruhe‘[ii].
„Muslimischen Glauben und Muslime mit einem Religionskrieg in Zusammenhang zu bringen ist völlig an der Realität des Zusammenlebens in Deutschland vorbei. So eine Aussage hilft niemandem.“ erinnert Jürgen Meyer, Christlicher Vorsitzender des Koordinierungsrats des Christlich-Islamischen Dialogs – KCID.
Jürgen Meyer Emina Corbo-Mesic
Christlicher Vorsitzender Muslimische Vorsitzende
des Koordinierungsrats des christlich-islamischen Dialogs e. V. - KCID
[i] Das Wort leitet sich vom griechischen ἰδιότης her, das wertfrei bis heute in etwa „Privatperson“ bedeutet (im Gegensatz zu einer Person, die ein öffentliches Amt innehat oder im Namen einer Institution handelt. Vgl. auch aus dem Griechischen: ιδιώτης = einfacher Mensch, aus ἴδιος (idios) = eigen
Als Idiotes bezeichnete man in der griechischen Antike Personen, die weder ein öffentliches Amt innehatten noch sich am politischen Leben beteiligten. Im militärischen Bereich wurde der Begriff zunächst von den griechischen Historikern genutzt und für Personen verwendet, die als einfache Soldaten keine Befehlsgewalt hatten.
Quelle: Wikipedia
[ii] Der Deutschsprachige Muslimkreis Karlsruhe (DMK-Karlsruhe) wurde bereits 1989 von einer Gruppe deutscher und deutschsprachiger Muslime als eine der ersten Initiativen dieser Art in Deutschland gegründet. Die Motivation bestand darin, eine deutschsprachige muslimische Gemeinschaft zu bilden, um den Islam im hiesigen gesellschaftlichen Zusammenhang verstehen und leben zu können. Darüber hinaus sollte eine Möglichkeit der Begegnung mit den Menschen in Karlsruhe und Umgebung geschaffen werden.
Der DMK ist unabhängig von anderen Vereinen, Institutionen und politischen Parteien und finanziert sich ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Die Gemeindemitglieder haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe und islamische Richtungen, die gemeinsame Sprache ist jedoch Deutsch. Der DMK setzt sich für das friedliche Zusammenleben aller Menschen ein und fördert die gegenseitige Toleranz von verschiedenen Kulturen, Religionen und Traditionen. Dies geschieht vor allem durch Aufklärung über den Islam und Abbau bestehender Vorurteile und Missverständnisse.
weitere Hinweise unter: www.dmk-karlsruhe.de